Neustadt/Dosse Gestüte

Projektdaten
Neustadt/Dosse - Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt
bearbeitet 2003-2006

Leistungsumfang
Bauaufnahme
zeichnerischesBauaufmaß / Bestandsaufnahme
bauhistorische Untersuchung
historische Bauforschung
Archivarbeit
Fotodokumentation
Raumbuch
denkmalpflegerische Bewertung
denkmalpflegerische Abstimmungen


Zwischen 2003 und 2006 waren wir auf dem Brandenburgischen Haupt- und Landgestüt tätig, dessen Baubestand im Wesentlichen auf das ausgehenden 18.Jh. zurück geht. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen an den dortigen Gebäuden entstanden hier sowohl bauhistorische Voruntersuchungen als auch baubegleitende Untersuchungen und Dokumentationen unterschiedlicher Gebäude auf dem Areal.

Landstallmeisterhaus

Das schloßartige Hauptgebäude wurde zwischen 1787 und 1790 durch E.W.Glasewald errichtet. Der zweigeschossige Mittelteil wurde zu Wohn- und Verwaltungszwecken genutzt, in den Seitenflügeln waren der Beschälerstall (im Norden) und der Kutschstall untergebracht. Bereits im frühen 19. Jh. kam es zu Umbauten insbesondere im Süden des Gebäudes. Westlich des Landstallmeisterhauses wird durch die angrenzende Bebauung eine große Hoffläche umschlossen.


Südlicher Stall
Das Gebäude des südlichen Stalls datiert wie das Landstallmeisterhaus aus den 1780er Jahren. Der eingeschossige Putzbau mit Satteldach wurde im Inneren stark verändert als in der zweiten Hälfte des 19.Jh.s einige Stallbereiche zu Wohnungen umgebaut wurden.

Alte Reithalle
Die baulich nahezu unveränderte Alte Reithalle wurde nach den vorliegenden Entwurfsplanungen ebenfalls um 1788 errichtet und bildet zusammen mit dem im Norden angrenzenden Wohngebäude die westliche Hofseite.

Inspektorhaus
Westlich des Hauptgestütes gelegen wurde 1822 das Gebäude des Inspektorenhauses errichtet. Das vollunterkellerte zweigeschossige Gebäude stellt einen frühen "Mehrfamilienhaustyp" in der Region dar. Die baulichen Veränderungen beschränken sich im Wesentlichen auf Zusetzungen und Neuschaffungen von Wandöffnungen, so dass dieses Gebäude als weitgehend original überkommen angesehen werden kann.

Trainieranstalt
Die Trainieranstalt ist nach der Auswertung der Schriftquellen und den Ergebnissen der dendrochronologischen Untersuchung 1843 errichtet worden. Das eingeschossige Putzgebäude mit hohem Drempel zeigt im Norden eine gro??e Reithalle, an die im Westen und Osten große Stallbauten  anschließen, die im Süden an ein dreigeschossiges Wohngebäude herangeführt werden.
Die Grunddisposition des Gebäudes ist zu weiten Teilen erhalten, doch kam es in den 1930er Jahren zu massiven Eingriffen im Bereich der Ställe und am Wohngebäude.