Oldenburg-Wallstraße (VU)

Projektdaten
Stadt Oldenburg (Oldb), Wallstraße
Vorbereitende Untersuchung zur Aufnahme in das Städtebauförderungsptrogramm "Städtebaulicher Denkmalschutz"
Zeitraum
bearbeitet in 2009
Themenfeld "Städtebauliche Denkmalpflege"
Leistungsumfang:
Ortsbildanalyse, Stadtbildanalyse
Analyse der stadtbaugeschichtlichen Entwicklung des Gebiets
Städtebauliche Analyse
Analyse der städtebaulichen Strukturmerkmale als zu sichernde Werte
Denkmalpfloegerische Bewertung der Bausubstanz


Stadt Oldenburg - Bauhistorische Untersuchung der Wallstraße

Im Auftrag der Stadt Oldenburg und in Zusammenarbeit mit der Oldenburger Stadterneuerungsgesellschaft re.urban haben wir 2009 eine bauhistorische Untersuchung der Wallstraße in der Oldenburger Innenstadt durchgeführt. Anlass dieser Untersuchung war das Ziel die Stadt mit diesem Teilgebiet in das Förderprogramm "Städtebaulicher Denkmalschutz" aufgenommen zu werden.

Bebauungsstruktur und Gebäudearten
Der Baubestand (Wohn- und Geschäftshäuser) im Untersuchungsgebiet ist von heterogener Struktur in Bezug auf die Parzellenbreite und Grundstücksgröße, Geschossigkeit und Gebäudetyp sowie Bauweise und Gebäudealter.
Im Vergleich mit den klassizistischen Fassaden des 19. Jh.s, die das Stadtbild der südlichen Altstadt weithin prägen, sind hier unterschiedliche Architekturcharaktere teils unmittelbar benachbart.
Teile der südlichen Wallstraße sowie einige Gebäude in der Langen Straße sind hierbei offensichtlich als die ältesten Profanbauten im Untersuchungsgebiet anzusprechen, deren aufgehendes Backsteinmauerwerk u. U. noch von spätmittelalterlichen Wandverbänden bestimmt wird und die zusammen mit den westlichen (Turm-)Bereichen des Lappan bedeutende Reste aus der Phase vor dem Stadtbrand von 1676 enthalten.
Der Vergleich historischer Planstände mit der heutigen ALK zeigt für den Bereich zwischen der Wall- und der Kurwickstraße immer 13 Parzellen vergleichbarer Breitenerstreckung.
Die südliche Wallstraße war zwischen der Motten- und der Langen Straße vor dem Brand mit dreizehn giebelständigen Häusern bebaut, weist aber heute mit Ausnahme des westlichen Bereichs jüngere Bestände auf, die jedoch auch in das 18. Jh. zurückreichen. Der Straßenabschnitt ist im westlichen Verlauf mehrfach überformt.
Die Bebauung der nördlichen Wallstraße zeigt im östlichen Verlauf durchgehend jüngere Architekturen des 19. Jh.s, die mit ihren Rückseiten direkt an die Bauten des Heiligengeistwalls angrenzen. Der westliche Verlauf der Wallstraße, zugleich Platzwand des Waffenplatzes zeigt nur vereinzelt Strukturen der Aufsiedlung des 19. Jh.s, ist aber - wie die Ost - und die Südseite des Waffenplatzes in starkem Maße durch zum Teil maßstabssprengende Bauten der zweiten Hälfte des 20. Jh.s geprägt.
Die Südseite des Heiligengeistwalls wurde erst im ausgehenden 19. Jh. bebaut und zeigt einen dementsprechenden Baubestand, der jedoch z.T. durch Neubauten der zweiten Hälfte des 20. überformt wurde.