Mühlberg Kloster Güldenstern

Projektdaten

Stadt Mühlberg, LK Elbe-Elster

bearbeitet in 2001-2002
und 2004

Leistungsumfang

Bauaufnahme

Archivrecherche

Bauhistorische Untersuchung

Historische Bauforschung

Erstellung von historischen Bauphasenplänen

Fotodokumentation

Baubegleitende Untersuchung


Mühlberg Kloster Güldenstern Refektorium

2002 und 2003 erfolgte eine baugeschichtliche Untersuchung (historische Bauforschung) des Nordflügels der ehemaligen Klosteranlage, von dem nach einem Brand in den 1990er Jahren nur noch die Umfassungswände erhalten waren.

Das durch die Grafen von Ihleburg wohl 1228 gegründete Zisterzienser-Nonnenkloster Mühlberg begrenzt mit seiner baulichen Anlage die Mühlberger Altstadt nach Norden.
Nach der Gründung des Klosters ist ein zunächst rascher Bauverlauf anzunehmen, da eine erste bischöfliche Visitation bereits für 1231 überliefert ist. Das Kloster wird im ausgehenden 13.Jh. Grablege des Geschlechtes der Ihleburger und expandiert in den ersten rund 200 Jahren stark, was durch den Erwerb beträchtlicher Ländereien belegbar wird. Mit 60 Nonnen ist das Kloster in der Zeit bis zur Reformation stark besetzt.
Auch nach der Reformation dient der Komplex noch verbliebenen Nonnen als Wohnstatt und erst 1559 wandern die letzten 37 Zisterzienserinnen nach Hl. Kreuz in Meißen ab. 1570 übernimmt der Meißener Bischof den ehemaligen Klosterbesitz und das Amt Mühlberg, um es im gleichen Jahr an die Familie von Maltitz zu verkaufen. In der Nachfolgezeit wechseln die Eigentümer häufig. Zu Beginn des 18.Jh.s ist der Besitz Erbgut und wird gerade in den westlichen Bereichen (Herrenhaus) umgebaut.

Das untersuchte Gebäude des ehemaligen Refektoriums liegt in Norden der Klausur, die sich ehemals dreiflügelig an die Nordfassade der Klosterkirche angeschlossen hat und an den In-nenseiten einen Kreuzgang barg, der aber bereits im ausgehenden 16.Jh. abgebrochen wurde und sich nur noch in Spuren an der Klosterkirche und am Nordflügel abzeichnet. Der Nordflügel beherbergte im Erdgeschoss wohl ehemals das Refektorium der Anlage. Mehrfache Umbauten, einige davon noch vor der Reformation, verunklaren die einstige räumliche Disposition und erschweren eine Rekonstruktion der Bau- und Nutzungsgeschichte dieses Gebäudes.